"Zur fotorealistischen Abbildung kommen bei Welker jene Pressebilder, welche die aktuellen Kriege, den Terror und die Sinnlosigkeit dokumentieren. Haben wir in der Zeitung oder im Internet vielleicht schnell darüber hinweg geblättert oder wollten diese Bilder schnell wieder vergessen, so sind wir hier aufs Neue mit dem Schrecken und der Bedrohung konfrontiert. Besonders drastisch ist das Werk, das ein Pressefoto vom 24. August 2015 wiedergibt: Ein syrischer Vater hat den blutverschmierten Körper seiner durch einen Luftangriff getöteten Tochter auf dem Schoß.
Es gingen schon so viele dieser furchtbaren Bilder über unsere Bildschirme, machten uns unendlich traurig, wütend und dann hilflos – so viele, dass wir sie eigentlich nicht mehr sehen wollen. Und dagegen malt Welker an. Ins 10-fache vergrößert, holt uns der Künstler dieses Bild zurück in unser Gedächtnis. Eines von vielen Bildern, die bisher nichts verändern konnten - in einem Krieg, in dem schon lange nicht mehr das „who is who“ klar ist – um einen der Bildtitel von Welker zu zitieren. Auch deshalb dürfen diese Bilder nicht vergessen werden."
Reinhold Weinmann,
Galerie Grandel, Mannheim