Waiblinger Künstlergruppe

30.11.2025

Ausstellung im Zeitungsverlag Waiblingen

aus der Eröffnungsrede von Dr. Marion Vogt:

So verbindet die besondere Machart von Jan Welkers großformatigen Portraits

malerische und graphische Qualitäten zu lebendiger Gestaltung, ohne in rein

abbildenden Realismus abzudriften.

Das Miteinander von Farbflächen, plastisch durchgearbeiteten Partien und linearen

Konturen verleiht seinen Bildnissen ihre Lebendigkeit. Im Pinselduktus scheinen die

Rhythmen und Beats nachzuhallen, die den kreativen Schaffensprozess des

Künstlers im Atelier beflügeln.

Welkers Portraits sind Quintessenz seiner eingehenden Beschäftigung mit den

jeweiligen Lebensgeschichten der Abgebildeten. Dabei ist er offen auch für die

weniger einfachen Themen unserer Gegenwart oder der NS-Vergangenheit.

Etwa wenn er sich widerständigen Personen widmet, deren Mut und

Verantwortungsbewusstsein oft genug mit dem Leben bezahlt wurde.

Beeindruckende Bildnisse zeigen etwa den vom Nazi-Regime verfolgten Pfarrer

Dietrich Bonhoeffer. Oder den niederländischen Widerstandskämpfer Arnold

Douwes, der vielen Menschen das Leben rettete. Nicht zuletzt Kindern, die er mit

dem Fahrrad an Grenzwächtern vorbei in Sicherheit brachte.

Mir kommt angesichts Welkers Bildern der Satz von Ingeborg Bachmann in den Sinn:

„Die Wahrheit ist den Menschen zumutbar.“

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