Jan F. Welker, verheiratet und Vater dreier Töchter, lebt heute als freischaffender Künstler in Waiblingen. In einem alten Neustädter Bauernhaus mit wildem Garten, zwischen Weinbergen im Schatten der Dorfkirche hoch über der Rems und ihren Mäandern, liegt das Atelier des Malers, das auch eine ständige Ausstellung beherbergt.

Die Galerieräume sind zusammen mit der Werkstatt und dem Atelier auf drei Etagen verteilt. Jan F. Welker wurde 1964 in Hamburg geboren. Als Sohn einer Pfarrfamilie lebte er in Nordhessen und Schleswig-Holstein. Abitur an der Domschule Schleswig. Es folgte eine Tischlerlehre. Besonders prägte ihn während des Zivildienstes die Arbeit in einer Schule für Geistig-Behinderte.

Seit 1993 ist Jan F. Welker freischaffender Künstler mit einer außergewöhnlich breiten Basis an Stilmitteln und -formen. Die Mitte seiner künstlerischen Arbeit ist nicht in äußeren Merkmalen wie etwa der Maltechnik zuerkennen, sondern in der Thementreue und der Variation grundlegender Motive: Menschsein und Natur, Zeit und Vergänglichkeit, Augenblick und Ewigkeit, menschliche Existenz in ihrer Gefährdung, die brisante Nähe von Heil und Unheil, von Hoffnung und Bedrohung.‍

Seitdem ringt Welker um den Ausdruck für die zerbrechliche Menschengestalt, um eine Lösung der Spannung von Geist und Stoff, Endlichkeit und Unvergänglichkeit. Der künstlerische Weg begann bei Bernd Gisevius in Clausthal-Zellerfeld: Dort wurden in einer restauratorischen Ausbildung die technologischen Grundlagen der Malerei gelegt, Beginn der Aktmalerei, zeichnerische Studien und frühe gegenständliche Bilder.  

Er entwickelt dabei aber eine intensive Auseinandersetzung mit der Tradition und mit Elementen des modernen Kunstschaffens. Unter anderem führen ihn Studienaufenthalte nach Paris und Wien. Zur Erhellung der Grundfragen menschlicher Existenz trägt nicht nur das künstlerische Suchen und Schaffen Welkers in der Malerei, sondern auch seine praktische Auseinandersetzung mit anderen Kunstformen (Musik, Lyrik) bei, nicht zuletzt die Beschäftigung mit Literatur und Philosophie.

Die Werke des Künstlers fanden durch rege Ausstellungstätigkeit - zunächst gezielt in den "Heimaträumen" Nordhessens und des Großraumes Stuttgart platziert - den Weg in öffentlichen und privaten Besitz. Daneben ist die eigene Galerie in Waiblingen-Neustadt jetzt Anziehungspunkt durch das offene Atelier und eine Dauerausstellung. Nach der Einrichtung des großzügigen Künstlerhauses ist Jan F. Welker auch kunstpädagogisch wirksam.
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Thomas Gutknecht (Philosoph)