Mene Tekel Upharsin (aramäisch Mene tekel ufarsin), nach Daniel 5, 25-28 Orakelworte, die während des Gastmahls des babylonischen Königs Belsazar von einer Menschenhand an die Palastwand geschrieben und von Daniel im Sinne des Endes seiner Herrschaft und seines Reiches gedeutet wurden (»Er [Gott] hat [das Reich] gezählt, gewogen, zerteilt«); danach übertragen: Ankündigung baldigen Unheils; ernster Warnruf. Auf dieses Orakel geht auch das Sprichwort zurück: »Gewogen und zu leicht befunden.«
© 2002 Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG Menetekel
Ein geheimnisvolles Anzeichen eines drohenden Unheils, ein ernster Warnruf vor einem drohenden Unglück wird nach einer Stelle in der Bibel als »Menetekel« bezeichnet. Beim Propheten Daniel wird im 5.?Kapitel die Geschichte des babylonischen Königs Belsazar erzählt, der sich »wider den Herrn des Himmels erhoben« hatte. Bei einem Gelage erschien dem König eine Schrift an der Wand, es waren »Finger wie einer Menschenhand, die schrieben«. Die geheimnisvolle Schrift lautete: »Mene, Mene, Tekel, Upharsin« (Daniel 5,?23). Als niemand die Schrift zu entziffern wusste, wurde der Prophet Daniel herbeigerufen, der die Worte als »gezählt« (bezogen auf die Tage der Regentschaft Belsazars), »gewogen« (aber zu leicht befunden) und »zerteilt« (in Anspielung auf die kommende Teilung des Reiches) deutete. Der Belsazarstoff wurde öfter literarisch bearbeitet. Besonders bekannt ist das Gedicht »Belsazer« von Heinrich Heine (1797?1856). Der deutsche Dramatiker Friedrich Wolf (1888?1953) gab einer Erzählung den Titel »Menetekel«. Ins Scherzhafte gewendet erscheint das Thema in dem Vierzeiler »Zwei Schweinekarbonaden« von Joachim Ringelnatz (1883?1934). Das Gedicht lautet: »Es waren zwei Schweinekarbonaden (=?Schweinekoteletts),/Die kehrten zurück in den Fleischerladen/Und sagten, so ganz von oben hin:/»Menèh tékel ûpharsin.«?«
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2004
acryl, leinwand
155 x 110
cm